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Bengtskär

Wie schon letzten Sommer bei unserem Ausflug nach Kasnäs und der Insel Örö, ging es auch jetzt am Ende des Urlaubs zum Schärenmeer (zum Artikel: hier).

Obwohl es zur Leuchtturminsel auch eine Schiffsverbindung von Turku aus gibt, fuhren wir wieder nach Kasnäs und von dort aus mit Wilson Charter per Boot weiter.

Dieser Ausflug wird immer kombiniert mit der Insel Rosala (die übrigens auch alljährlich bewohnt wird!) und dem Wikinger-Zentrum. An sich eigentlich ein sehr interessantes Arrangement für 57 € pro Erwachsener (Kinder 28,50€). Auf Rosala und Bengtskär bekommt man eine kurze Einführung in die Geschichte und wenn man sich zu Beginn der Ansprache meldet, bekommt man sie auch auf englisch.

Die Reise beginnt also in Kasnäs und mit recht kleinen Booten fährt man durch den Nationalpark Schärenmeer zuerst auf die Insel Rosala. Dort gibt es erst einmal Mittagessen nach Wikinger Art mit Fischsuppe und Brot, wie es hier auf den Inseln üblich ist. Da wir beide keinen Fisch mögen sind wir im Infozentrum des Wikingerzentrums essen gegangen, wo es wie in Finnland üblich ist donnerstags Erbsensuppe gab. Und die war lecker und außerdem umsonst als wir erwähnten, dass wir mit der Bengtskär-Führung hier waren.

Danach schauten wir uns einen Film über die Wikinger an und erkundeten dann noch kurz das Gebiet des Wikingerzentrums. Die Zeit hier war recht knapp bemessen, vor allem wenn wir mit den anderen in der Haupthalle gegessen hätten.

Aber schon ging es weiter per Schiff nach Bengtskär, das weit draußen liegt. Auf der Fahrt kann man wunderbar die Natur des Schärenmeers bewundern und beobachten, wie die Inseln immer weniger bewaldet sind und auch an sich weniger werden.

Die Leuchtturminsel liegt auch schon fast allein im weiten Meer. Es fällt einem nicht schwer zu verstehen, dass die Insel ein strategischer Punkt war, um den auch eifrig gekämpft wurde. Von hier aus beherrscht man den Leuchtturm und den Zugang zu vielen Seiten. Auf der Insel sieht man auch noch mehrere Spuren vom Krieg, wie zum Beispiel der Bunker, der auf einer Seite zur Toilette umfunktioniert wurde oder den Geschützposten in den Felsen.

Die Insel Örö konnte ich von hier aus nicht erkennen, obwohl es lustig war zu überlegen, dass von irgendwo weit weg auf diese Insel hier mit Kanonen geschossen wurde, um die Russen bei ihrem großen Angriff zu vertreiben. Und das auch noch erfolgreich.

Wiederum erstaunlich war es zu hören, dass hier auf dieser waldlosen, kahlen Insel einmal mehrere Familien gelebt haben.

Dass die Insel mit Leuchtturm, übrigens der höchste hier in Nordeuropa, so gut erhalten ist, ist den Wilsons zu verdanken. Das Ehepaar, das auch die Bootsfirma Wilson Charter betreibt, lebt auch selbst den größten Teil des Jahres hier.

Man sollte es sich nicht nehmen lassen, die vielen Stufen (und zwei Leitern) auf den Turm zu klettern. Selbst mit Höhenangst hab ich es geschafft. Oben ist zwar nicht viel Platz, aber man kann den Spiegel des Leuchtturms und die Aussicht auf das offene Meer bewundern.

Und hier geht es wieder zu meinen Fotos auf Flickr, Set: Rosala vining centre and Bengtskär.

Zur Geschichte von Bengtskär (auf englisch): Bengtskär.fi. Auf dieser Seite erfährst du auch über das Hotel, das im Leuchtturm ist, und mehr von der Insel allgemein.

Aulanko, die Dritte

Ein nicht so schöner, aber trockener Maitag war ein guter Grund mal wieder nach Hämeenlinna zu fahren, um die Aussicht von Aulanko zu genießen.

Bisher ist es noch so kühl gewesen, dass die Seen im Binnenland gerade erst auftauen. Auch die Pflanzen und Tiere sind noch halb im Winterschlaf. Nur die blauen Leberblümchen (sinivuokko) und weißen Buschwindröschen (valkovuokko), die in finnischen Wäldern oft im frühen Frühjahr blühen, sind schon wach.

Die (National)Landschaft, die man von der Aussichtsplattform sieht, ist wie immer schön. Der See wie gesagt taut erst noch auf, aber der Wald ist immerhin schon zweifarbig, weiß und grün.

Da uns nun ja weder Schnee noch Zeitdruck plagen, steigen wir die Stufen links neben der Plattform hinunter und schauen uns eine Etage tiefer die Landschaft und das Wandbild mit der Bärenjagd an.

Als wir wieder hoch kommen, entschließen wir uns, nachzuschauen, ob man auf den Turm hinaufkann. Leider kommt man nur bis zur Hälfte. Die Aussicht von oben muss noch warten bis die Touristensaison beginnt. Immerhin kommt man jetzt die Stufen besser hoch als damals im tiefen Winter.

Auf der ersten Ebene des ehemaligen Wachturmes kann man einmal um den Turm herumgehen. Lange Holzbänke laden zum Hinsetzen ein, aber es ist doch noch ein wenig kühl.

Da wir noch Lust und Laune haben steigen wir dieses Mal auch die endlosen Treppen rechts neben der Aussichtsplattform zur Bärenstatue hinab. Aber hinunter ist ja noch gar nix – im Vergleich zu hinauf!

Die Statue erstaunt mich. Sie war meiner Meinung nach den Abstieg wert. Aus Stein gehauen und vom Regen verwittert sind die Bären immer noch so niedlich und aussdrucksstark.

Nach dem langen Aufstieg haben wir erst einmal Hunger. Zum Glück haben wir Vesper dabei. Ein paar hundert Meter vom Turm weg am See ist nämlich ein schöner Vesperplatz. Direkt am Wasser mit Blick auf das kleine Lustschlösschen schmeckt das Essen gleich doppelt so gut.

Mehr Fotos im Flickr, Set: Aulanko 05/2013.

Aulanko im Sommer

Nachdem wir im Winter die Nationallandschaft von Aulanko/Hämeenlinna nur mit dicker Schneedecke gesehen hatten und nun zufällligerweise wieder in der Nähe waren wegen des berühmten mittelalterlichen Marktes da war es nur natürlich, noch einen Abstecher kurz zur Burg zu machen, um einmal die Aussicht im Sommer zu genießen. Und wirklich, der Blick von oben von der Aussichtsplattform war sehr schön.

Nun hatten wir natürlich wenige Zeit vorher unsere Finnland-Rundfahrt gemacht, so dass wir den Ausblick nicht richtig schätzen konnten, da wir doch sehr viele Seen auf unserer Reise gesehen hatten. Trotzdem, so ohne Schnee war die Aussicht doch viel abwechslungsreicher.

Nun wären auch endlich Café und Aussichtsturm (auf dem alten Burgturm) offen gewesen, aber da wir uns die Füße schon auf dem Festival platt gelaufen hatten, wollten wir eigentlich nur noch nach Hause.

Die Insel Örö und Kasnäs

Die Insel Örö – Zugang allein verboten!

Vor einigen Tagen haben wir mit der M/S Linnea von Wilson Charter eine Bootsfahrt zur Insel Örö gemacht. Die Reise war auf jeden Fall ihr Geld wert, konnten wir doch neben einer interessanten Bootsfahrt noch viel über die historisch und von Naturwerten wertvollen Insel Örö erfahren. Allein hätten wir auch gar nicht auf die Insel gedurft, da sie noch dem Militär gehört. Außerdem haben wir ja kein eigenes Boot. Zum Glück war noch Platz auf dem Boot, denn die Fahrten sind äußerst beliebt.

Die Fahrt nach Kasnäs, wo das Boot abfuhr, war auch sehr interessant, da ich zum ersten Mal hier in den Inseln herumfuhr. Die Insel Kemiönsaari ist so riesig, dass ich ein paar Mal auf der Karte nachschaute, ob wir nicht doch noch auf dem Festland waren. Die Gegend hier war auch erstaunlich hügelig. Wir erfuhren auch auf der Reise, dass die Bergkette Salpausselkä hier bis ins Meer hineingeht und deshalb die Inseln hier so hügelig sind. Wenn man das Schärenmeer erst einmal sieht, wundert es mich nicht mehr, dass es zur Nationallandschaft wurde.

Auf der Fahrt überquerten wir auch die hohe Brücke von Lövö. Ein Anblick war das hinunter auf das Meer!

Von der Natur her hat Örö viel zu bieten. Hier wachsen viele Pflanzen, die auf dem finnischen Festland sonst nirgends wachsen. Örö ist auch bekannt als das Paradies der Schmetterlinge. Als wir auf das ehemalige Helikopterfeld gingen, roch das ganze Feld angenehm wie nach Lavendel. Schuld war allerdings eine andere kleine, rosafarbene Blume, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte.

Es war auch sehr interessant, auf die Leuchtturminsel Bengtskär zu gucken, die weit weg lag, aber gerade noch sichtbar war. Bengtskär, aufgrund seiner Lage nahe der Hafenstadt Hankos, wurde nämlich im Krieg 1941 angegriffen und die Finnen hätten wohl schnell verloren, wenn sie nicht auf die Hilfe der Kanonen von Örö hätten zählen können. Diese bombardierten die Insel mitsamt Angreifern fast einen ganzen Tag lang, sobald sie wussten, dass die Finnen sich im Leuchtturm verschanzt hatten.  Die Kanonen kann man auch heute noch auf Örö besichtigen (mit Führung versteht sich).

Auf der Insel Örö gibt es angeblich normalerweise auch viele Mücken und Bremsen, aber wir hatten noch Glück und kamen ohne Off! aus. Auch die giftigen Schlangen hielten sich zum Glück von uns fern, denn diese soll es hier auch sehr viele geben.

Bilder von Örö darf ich leider (noch) nicht veröffentlichen.

Kasnäs/ Der Nationalpark des Schärenmeeres (Saaristomeren kansallispuisto)

Die Bootsfahrt begann und endete im Hafen von Kasnäs. In diesem kleinen Dorf befindet sich auch das Naturzentrum Sinisimpukka (Blaue Muschel), in dem man viele Informationen über das Schärenmeer und den Nationalpark bekommt. Auf der Bootsfahrt nach Örö waren wir fast die ganze Zeit auf dem Gebiet des Nationalparkes. Es gab auch einen ausgestopften Meeresadler, was besonders interessant war, denn wir hatten so einen über dem Meer fliegen sehen, aber natürlich leider nur aus der Ferne.

Der Nationalpark Schärenmeer bietet am meisten für diejenigen, die ein eigenes Boot besitzen, aber für die anderen gibt es zum Glück viele Taxiboote und andere Bootsverbindungen. Der Nationalpark hat auch ein internationales Qualitätszertifikat bekommen, PAN Parks. Für die Landratten unter uns ist aber auch der geologische Naturpfad zu empfehlen, bei dem man über die Felsen hinter dem Naturzentrum geführt wird. Die Schilder sind zwar nur auf finnisch, weisen aber auf geologische Besonderheiten hin, die meistens auf einen in Urzeiten erloschenen Vulkan zurückgehen.

Mehr Bilder gibt es auf Flickr: Set Saaristomeri/Örö.

Siebter Reisetag der Finnlandtournee: Der Reisehöhepunkt Saana

Saana

Wenn man schon so eine lange Fahrt hinter sich bringt und bis Kilpisjärvi fährt, dann muss man ja auch auf den heiligen Berg (1029 m) hinauf. Das ist ja auch “nur” eine Strecke von insgesamt 8 km, von dem die Hälfte die ganze Zeit wie die Gemse Treppen und steile steinige Strecken nur hinauf und dann wieder schwierig hinunter. Man kann gar nicht sagen was anstrengender war: hinauf oder hinab.

Es war wirklich anstrengend, aber dafür hatte man danach doch ein Siegergefühl. Ich war da oben! Und zu unserem Glück hat es wirklich nicht angefangen zu regnen. Nun kann auf der Reise ja Wetter sein wie es will, aber dies kann uns keiner nehmen. Sind ja auch nur knapp 2.000 km, die wir hierher gefahren sind.

Zum Pallastunturi

Nach einem ausgiebigen Mittagessen ging die Fahrt aber schon wieder weiter. Dieses Mal sollte die Fahrt nicht ganz so lang sein und nur bis zum Nationalpark Pallas-Yllästunturi gehen. Die Fahrt war sehr angenehm, denn auch wenn reisen schön ist, jetzt geht es wieder in Richtung nach Hause.

Die Gegend vom Berg Pallastunturi ist sehr schön (ist ja auch eine Nationallandschaft) und doch so anders als die von Saana und Kilpisjärvi, obwohl Saana auch ein Tunturi, also ein typisch lappländischer Berg ist. Die Gegend hier ist sehr weich, die Hügel rund und von der Weite sehr sanft aussehend, obwohl auch diese Berge sprichwörtliche Steinhaufen sind.

Als ob die Rentiere gehört hätten, dass ich sie noch nicht genug gesehen habe, denn vor dem Hotel tümmelten sie sich als grosse Herde. Sogar zwei weisse.

Mehr Fotos auf Flickr von Kilpisjärvi und Pallas.